29.04.2024 – Stellungnahme des Pestalozzi-Fröbel-Verbandes an das BMFSFJ
Der Pestalozzi-Fröbel-Verband dankt dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) für die Möglichkeit, in der AG Gesamtstrategie Fachkräfte in Kitas und Ganztag mitzuwirken sowie zum Entwurf des Empfehlungspapiers eine Stellungnahme abzugeben.
An Informationen fehlt es uns in Corona-Zeiten wahrlich nicht. Täglich werden wir auf allen Kanälen mehrfach über den neuesten Sachstand informiert. Ein eigenes Format „Corona-Ticker“ in verschiedenen Medien spuckt die aktuellen Zahlen von positiv getesteten, von verstorbenen und bereits genesenen Personen aus. In einem bisher vom Großteil der Bevölkerung nie erlebten Umfang hat dieser Virus unsere Gesellschaft erschüttert.
Jetzt hat uns die Realität der bereits 1986 von Ulrich Beck in seinem Buch Risikogesellschaft beschriebenen globalen Bedrohung eingeholt. Auch wenn die Existenz von globalen Bedrohungen nicht neu ist und wir durchaus Parallelen ziehen können: Vor 100 Jahren wurde die Welt von der Spanischen Grippe heimgesucht, die Pest forderte jahrhundertelang und bis in die Gegenwart in zahlreichen Pandemien immer wieder unzählige Todesopfer – … und es könnten weitere Beispiele aufgezählt werden.
Was ist also neu an der aktuellen Krise?
Wir sind an die Grenzen des Machbaren geraten – das verunsichert!
Wie bereits 2015 anlässlich der Flüchtlingskrise bietet der pfv wieder eine Plattform, die dabei helfen soll, mit neuen Unsicherheiten und Herausforderungen umzugehen.
Wir wollen ein Fenster öffnen und Einblicke ermöglichen, wie in unterschiedlichen Handlungsfeldern zum Thema Kita und Schule im Rahmen der Kinder- und Jugendhilfe in Zeiten von Corona umgegangen wurde und wird. Wir halten es an diesem Punkt mit dem Philosophen Richard David Precht, der meint, dass jede Krise auch die Chance ermöglicht, die Kernfrage nach dem Sinn des Lebens zu stellen. Das heißt z. B. sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: Was macht uns als Gesellschaft aus? Was läuft gut, was läuft schlecht? Worauf können wir stolz sein, was wollen wir ändern?
Der pfv möchte dazu beitragen, nicht einfach wieder zur gewohnten Realität zurückzukehren und sich in bekannten Problemen zu verlieren. Wir würden uns freuen, wenn wir, ganz im Sinne von Harald Welzer, in der Zukunft stolz und zufrieden darauf zurückblicken können, wie gut wir diese Krise gemeinsam gemeistert und was wir daraus gelernt haben.
Wir planen, Informationen kollegial auszutauschen und wollen dabei helfen, positive Erfahrungen zu teilen, um gegenseitig davon profitieren zu können. Wir hoffen, dass die folgenden Tipps hilfreich sind und Denkanstöße bieten und freuen uns auf weitere Hinweise.
Der pfv stellt nachfolgend verschiedenste Materialien und hilfreiche Links – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – für Fachkräfte der Jugendhilfe zusammen. Zur besseren Orientierung haben wir die Informationen folgenden Themenbereichen zugeordnet:
… die Sammlung ist im Aufbau begriffen und wird fortlaufend ergänzt und aktualisiert – jedoch ohne Anspruch auf Vollständigkeit!
Praxis
Bitte beachten Sie, dass die von uns hier eingestellten Links regelmäßig überprüft, aktualisiert und angepasst werden – jedoch ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Die Links gelten also weiterhin – unabhängig vom angefügten Datum!
O-Töne aus der Ausbildung
Gedanken eines pfv-Mitglieds aus Nordrhein-Westfalen zum Thema: Corona und Ausbildung (04/20)
Politik und Verwaltung (Bund, Land, Kommune)
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Starker Impuls für Familien und Kinder – Mit Milliardenhilfen will die Bundesregierung die Wirtschaft beleben und Arbeitsplätze sichern. Familien werden mit einem Kinderbonus unterstützt, die Kinderbetreuung in Kita und Schule wird weiter ausgebaut und die Kinder- und Jugendhilfe gestärkt. (04.06.20)
Auf der Titelseite des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend wird unter dem Themenpunkt Corona über verschiedene Maßnahmen informiert: https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/corona-pandemie
Für den behutsamen Wiedereinstieg in die Bildung, Erziehung und Betreuung in Kitas in vier Phasen haben sich Bund und Länder (Jugend- und Familienministerkonferenz der Länder und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) gemeinsam verständigt und einen entsprechenden Beschluss gefasst:
Zu den niedrigschwelligen Angeboten in Zeiten von Corona gehört die Aktion gegen häusliche Gewalt. In 26.000 Supermärkten – dort, wo alle Familien hinkommen – informiert das BMFSFJ seit dem 29.04.2020 über mögliche Hilfen und Unterstützung. Die Anlaufstelle gilt auch für hilfsbereite Bürger*innen:
Die jeweiligen Bildungs- und Sozialressorts der Länder bieten gebündelt und zumeist auf Sonderportalen zahlreiche Informationen zum Thema Corona und Kinder/Kitas/Eltern/Fachkräfte – hier nur eine Auswahl:
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Corona-Linksammlung bei der Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe (AGJ) (10/20)
Die Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik an der Technischen Universität Dortmund (AKJStat) hat ein Simulationstool zur Abschätzung der Betreuungskapazitäten von Kindertageseinrichtungen entwickelt, um die Auswirkungen potentieller Festlegungen abschätzen zu können. Für diese Berechnungen wurden die aktuellsten Daten der amtlichen Kinder- und Jugendhilfestatistik zum Stichtag 01.03.2019 so aufbereitet, dass diese als Planungsgrößen und für Simulationszwecke auf der Ebene des Bundes, der einzelnen Länder und sämtlicher Jugendamtsbezirke zur Verfügung stehen. (05/20)
ver.di – Sozial- und Erziehungsberufe: In einem offenen Brief fordert ver.di schnelles und unbürokratisches Handeln und eine gesicherte Finanzierung, um bestehende Strukturen nicht zu gefährden: https://mehr-braucht-mehr.verdi.de/offener-brief (04/20)
Die Deutsche Liga für das Kind fordert eine schrittweise Öffnung der Kitas und Kindertagespflegestellen sowie in einem ersten Schritt die Ausweitung der Notbetreuung auf Kinder aus Familien mit erhöhtem Bedarf: „Junge Kinder und ihre Eltern in der Corona-Zeit“ (04/20)Siehe auch hier: http://liga-kind.de/
Bei den Diskussionen rund um die Corona-Maßnahmen vermisst das Pestalozzi-Fröbel-Haus Berlin (PFH) eine Reflexion der Lebensbedürfnisse von Kindern. Die Interessen von Kindern müssten verstärkt berücksichtigt werden: Stellungnahme zur Schließung von Kitas, Grundschulen und Spielplätzen „Kinder brauchen Kinder“ (04/20) https://www.pfh-berlin.de/de/corona/stellungnahme
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Corona-KiTa-Studie: Das Deutsche Jugendinstitut (DJI) und das Robert Koch-Institut (RKI) erfassen erstmals im bundesweiten KiTa-Register, wie Kitas und Tagespflege auf das Corona-Infektionsgeschehen reagieren. Die Abfragen für die bundesweite Corona-KiTa-Studie sind am 11. August gestartet. (11.08./09.09.20)
Gestalten in Krisenzeiten: „Der Lockdown ist kein Knock-Down!“ – Erste Ergebnisse einer empirischen Befragung von Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in Hamburg in geschlossenen Zeiten / Prof. Dr. Gunda Voigts, HAW Hamburg (01.07.20)
Prof. Dr. Sylvia Schraut stellt fest, dass Frauen derzeit wieder die Lückenbüßerinnen der Familien sind und sie fragt: „Gibt es wieder mal ein Rollback?“ (26.05.20)
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Gedanken eines pfv-Mitglieds aus Nordrhein-Westfalen zum Thema: Corona und Ausbildung (30.04.20)
Außerhalb Deutschlands
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Studien und Meldungen zu den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie
Dänemark: „Mutig durch die Krise – In Dänemark sind die Kitas schon seit Ostern wieder geöffnet“ (14.07.20) Europäische Union: Während des Corona-Shutdowns verlagerte sich das Leben der Kinder abrupt weiter von der realen Welt in eine virtuelle Online-Welt. Sexualstraftäter haben in dieser Entwicklung eine Gelegenheit gefunden, auf eine breitere Gruppe potenzieller Opfer zuzugreifen. Der von Europol veröffentlichte Bericht beleuchtet die zunehmende Verbreitung von Bildern zur sexuellen Ausbeutung von Kindern im Internet und wie dieser ernsthaften Bedrohung der Sicherheit von Kindern begegnet werden kann:
Vereinigte Staaten von Amerika / USA: Eine Umfrage des Center for the Study of Child Care Employment (CSCCE) unter lizensierten Kindertagesstätten und Betreuungsprogrammen in Kalifornien zeigt auf, welche verheerenden Auswirkungen Covid-19 auf die Betreuungssituation hat:
Großbritannien / United Kingdom: Drei Wissenschaftlerinnen der London School of Economics and Political Science (LSE) erklären, warum Kindergärten Schwierigkeiten haben, mit den Kosten der anhaltenden Pandemie fertig zu werden. Die Krise verstärke – wie in vielen anderen Bereichen – die Auswirkungen jahrelanger Sparmaßnahmen auf den Sektor.
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Der Bundesverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (BumF) hat zahlreiche mehrsprachige Informationen und Handreichungen zum Coronavirus für Geflüchtete und Fachkräfte zusammengestellt: Informationen zum Coronavirus (03.06.20)
Der agisra e. V. aus Köln setzt sich mit einer E-Mail-Aktion für eine dezentrale, quarantänegerechte und familiengerechte Unterbringung für Geflüchtete mit Anbindung an die Sozialberatung ein: Aufruf zur E-Mail-Aktion (06.05.20)
Die diesjährige Bundesfachtagung findet am 27./28. September 2024 in Erfurt statt
Thema: „Pädagogische Interaktion zwischen Materialität und Digitalität“
Wir freuen uns über die Kooperation mit dem Thüringer Institut für Kindheitspädagogik der Fachhochschule Erfurt!
Heute wachsen Kinder in materielle wie digitale Welten hinein, die einander zunehmend durchdringen. Wir beleuchten dieses Spannungsfeld aus theoretischer wie praktischer Perspektive und fragen nach den Auswirkungen auf die Beziehung zwischen Kind und Fachkraft.
Analoge, physische Materialien und Medien prägen den Alltag von Kindern. Welchen Stellenwert nehmen sie heute ein und welche Bildungsaufforderung geht von ihnen aus? Was sind unverzichtbare Materialien, die aufgrund ihrer unmittelbaren physischen und räumlichen Wirkung für die kindliche Entwicklung förderlich sind?
Wir fragen, wie sich digitale Medien und analoge Materialien auf die kindliche Entwicklung und das Spiel auswirken. Welche Anknüpfungspunkte und Unterschiede gibt es zu den traditionellen Medien und werden sie analoge Medien verdrängen? Digitalität ist in unserer Gesellschaft eine kulturelle Praxis, die die Kinder in ihrer Weltaneignung dechiffrieren und erlernen wollen. Vom Kindergarten bis zur Grundschule ergeben sich dabei unterschiedliche Chancen und Risiken für sie.
Sollen pädagogische Fachkräfte Kinder bei ihren frühen digitalen Medienerfahrungen unterstützen und ihnen im pädagogischen Alltag einen Raum geben? Welche Fragestellungen ergeben sich daraus für pädagogische Konzeptionen und für die pädagogische Interaktion im Alltag? Individuelle Medienkompetenz wie auch die Einbindung in das pädagogische Konzept des Teams sind wichtige Voraussetzungen. Wir werfen in diesem Zusammenhang einen kritischen Blick auf die Vielzahl der digitalen Projekte, Angebote und Einsatzmöglichkeiten.
In Vorträgen, Workshops und persönlichen Gesprächen entsteht Raum für einen kritischen Diskurs. Wir laden Sie ein, anlässlich unserer Bundesfachtagung Teil dieser Diskussion zu sein und neue Impulse für Ihre Arbeit zu erhalten.
Den individuellen Fragen, Erfahrungen und dem gemeinsamen Erforschen des Themas wollen wir im World-Café sowie beim Fishbowl ausreichend Raum und Zeit einräumen. Für den informellen Austausch stehen die Pausen, der Begrüßungs- und Abschlussimbiss sowie das Angebot des Get-Together am Freitagabend zur Verfügung. Wir freuen uns auf Sie!
Unser besonderes Angebot: Im Rahmenprogramm sind Erfurter Kindergärten aufgenommen. Sie sind eingeladen, diese mit Blick auf das Tagungsthema „Pädagogische Interaktion zwischen Materialität und Digitalität“ zu besuchen und mit der Praxis bezogen auf unterschiedliche pädagogische Handlungsansätze zu diskutieren. Die Einrichtungen stellen ihre Arbeit im Kontext des Tagungsthemas vor und berichten über ihre Erfahrungen. Die Besuche bieten die Möglichkeit, mit Fachkräften ins Gespräch und in den Austausch zu kommen. Die Konsultation einer Praxiseinrichtung bietet Einblicke und (analoge, sensorische, materielle) Erfahrungen, die den theoretischen Diskurs bereichern können. Bitte nutzen Sie das Angebot. (weiterführende Informationen)
Das Rahmenprogramm umfasst, neben dem Besuch einer Praxiseinrichtung am Freitag, 27.9., das Angebot zum Get-Together am Abend des ersten Tages sowie für eine Stadtrundfahrt durch Erfurt mit der traditionellen Tatrabahn am Samstagnachmittag. Hier finden Sie Informationen zum Rahmenprogramm
pfv-Dialogveranstaltung am 28. Juni 2024 in Bad Blankenburg
Friedrich Fröbel: Pionier einer Bildung für Nachhaltige Entwicklung?! Fröbelpädagogik und BNE im Spannungsverhältnis.
Einladungstext:
Friedrich Fröbel legte als Begründer der Kindergartenpädagogik den Grundstein für eine ganzheitliche und spielerische Bildung von Kindern. Seine pädagogischen Prinzipien haben eine wichtige Rolle in der frühkindlichen Bildung weltweit. Aktuell steigt das zunehmende Bewusstsein für Umwelt- und Nachhaltigkeitsfragen, welches die Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in den Fokus rückt und in den Bildungs- und Orientierungsrahmen für Kindergärten als Auftrag verankert ist. Doch wie lässt sich die traditionelle Fröbelpädagogik mit den Anforderungen und Zielen des BNE-Konzeptes vereinen? Welche Ideen Fröbels sind auch heute noch aktuell oder sind es wieder? Welche historischen Kontinuitäten finden sich mit den Themen Umwelt, Natur und Gesellschaft?
Unsere Dialogveranstaltung bietet Ihnen die Möglichkeit, diese Fragen gemeinsam mit Expert:innen und Praktiker:innen aus den Bereichen der Fröbelpädagogik und der Bildung für nachhaltige Entwicklung zu diskutieren. Wir freuen uns besonders auf den Impulsvortrag von Frau Prof. Dr. Sidonie Engels (Ev. Hochschule Berlin), die ihre langjährige Erfahrung und ihr Fachwissen zu diesem Thema mit uns teilen wird.
Anlässlich des von Friedrich Fröbel am 28. Juni 1840 in Bad Blankenburg gegründeten 1. Kindergartens Deutschlands erfolgt eine Analyse und Betrachtung zu konzeptionellen, methodischen und handlungsorientierten Aspekten wie Umwelt, Natur und Gesellschaft.
In einem dialogischen Format werden Fragen, die sich aus den Impulsbeiträgen ergeben, diskutiert und erörtert, um Anregungen zur Weiterentwicklung und Verknüpfung für den pädagogischen Alltag aufzuzeigen.
Die Veranstaltung richtet sich an Pädagog:innen, Lehrkräfte, Wissenschaftler:innen sowie alle Interessierten, die sich mit den Schnittstellen von Fröbelpädagogik und BNE auseinandersetzen möchten.
Dialogveranstaltung vom 26. April 2024 in Erfurt
Hybride pfv-Dialogveranstaltung in Kooperation mit dem Thüringer Institut für Kindheitspädagogik (ThInKPäd)
Thema: „Inklusive Kindertagesbetreuung: Veränderungen und Herausforderung für die pädagogische Arbeit meistern!“
Mit den Änderungen im SGB VIII besteht seit Juni 2021 die Anforderung an die Kindertagesbetreuung, inklusiv zu arbeiten. Dabei wird als Grundlage der weite Inklusionsbegriff verstanden, der alle Kinder- und Jugendlichen unterschiedlicher Heterogenitätsdimensionen einschließt. Der Rahmen der pädagogischen Tätigkeit hat sich damit für alle Fachkräfte in der Kindertagesbetreuung erweitert und bedeutet neue inhaltliche Herausforderungen für jede einzelne Fachkraft wie für das gesamte Team.
Im Rahmen der gemeinsamen Veranstaltung des Pestalozzi-Fröbel-Verbandes (pfv) und des ThInKPäd der FH Erfurt stellen Praxiseinrichtungen aktuelle Erfahrungen ihrer Arbeit im Projekt „Vielfalt vor Ort begegnen – Professioneller Umgang mit Heterogenität in Kindertageseinrichtungen“ vor. Die Erkenntnisse der begleitenden wissenschaftlichen Forschung geben weitere Impulse für eine Auseinandersetzung mit Fragen und Folgen für die pädagogische Arbeit in Teams der Kindertagesbetreuung.
In der Dialogveranstaltung werden vor allem die pädagogische Arbeitsweise und sich ergebende Veränderungen eines inklusiven pädagogischen Konzept-Ansatzes erörtert. Durch Impulsbeiträge aus Sicht der Praxis und der Wissenschaft werden in einem dialogischen Format Fragen, Vorurteile, Hindernisse und vor allem Praxiserfahrungen aufgegriffen, um Gelingensbedingungen für die pädagogische Arbeit in allen Kindertageseinrichtungen herauszustellen. Diese sollen mit den Teilnehmenden ausgetauscht, erörtert und geteilt werden.
Impulsvorträge:
Einführung in die Thematik und das Projekt: Prof. Dr. Michaela Rißmann
„Inklusion im pädagogischen Alltag – Anspruch und Wirklichkeit“: Fleur Peukert-Riedel (ThEKiZ Regenbogen Jena) und Lydia Baumgarten (Kindergarten Kinderland Weimar).
„Inklusions- und Vielfaltsprozesse steuern“: Susanne Zeltwanger (Wissenschaftliche Begleitung des Thüringer Modellprojekts „Vielfalt vor Ort begegnen“).
Die zweite Dialogveranstaltung 2023 fand in Hamburg statt, am Freitag, 07. Juli
Thema: „Was brauchen unsere Kinder heute für morgen?“ Bildungspläne für Kitas in Deutschland am Beispiel der Hamburger Bildungsempfehlungen Ort: Kindermitte e.V., Ackermannstraße 36 – Innenhof –, 22087 Hamburg
„Bildungsprogramm“ – „Bildungsempfehlungen“ – „Bildungs- und Erziehungsplan“ – „Bildungsgrundsätze“
Den Bundesländern mangelt es nicht an Ideen in der Betitelung dessen, was Kindern in Kitas vermittelt werden soll. Im Aufbau häufig ähnlich strukturiert und im Inhalt mehr oder weniger umfangreich, geben sie den Pädagoginnen und Pädagogen in Deutschlands Kitas die Richtung für die inhaltliche Ausgestaltung ihrer Arbeit vor. Mal sind es 7 Bereiche und mal 10, alles ist gleichwertig und hat seine Bedeutung in der Welt.
Die erste Dialogveranstaltung des Jahres 2023 fand am Freitag, 03.02. in Bad Blankenburg statt
Thema: Die Kindergartenidee nach Friedrich Fröbel – Immaterielles Kulturerbe im Landesverzeichnis des Freistaates Thüringen Vom Antrag zum Auftrag – Im Gespräch vor Ort mit den Kulturerbeträgern Ort: Fröbelsaal / Stadtverwaltung Bad Blankenburg, Markt 1, 07422 Bad Blankenburg
Bei der ersten Dialogveranstaltung des Jahres 2023 in Bad Blankenburg stand das Thema „Die Kindergartenidee nach Friedrich Fröbel – Immaterielles Kulturerbe im Landesverzeichnis des Freistaates Thüringen“ im Fokus. Vor allem ging es bei dem fachlichen Austausch vor Ort zwischen den Kulturerbeträgern der Kindergartenidee nach Friedrich Fröbel und den Teilnehmenden um die Frage, wie der Weg vom Antrag zum Auftrag auch weiterhin und vor allem im Jubiläumsjahr zum 150-jährigen Bestehen des Pestalozzi-Fröbel-Verbandes e.V. (pfv) gelingen kann.
Im thüringischen (Bad) Blankenburg hat Fröbel 1840 den Kindergarten begründet. Genauer im heute historischen Fröbelsaal im Rathaus der Stadtverwaltung Bad Blankenburg. Der ideale Ort also für die erste Dialogveranstaltung des pfv im Jahr 2023. Zu Beginn begrüßten der Bürgermeister der Stadt, Mike George, sowie die Vorsitzende des pfv, Bettina Stobbe, die Anwesenden. Im Anschluss wurde der eigens vom pfv produzierte Film „Die Kindergartenidee nach Friedrich Fröbel“ gezeigt. Danach hielten Isabel Schamberger vom Fröbel-Kreis, Kustodin des Friedrich-Fröbel-Museums, Prof. Dr. Diana Franke-Meyer, Vorstandsmitglied des pfv, sowie Prof. Dr. Andrea Schmid von der International Froebel Society Deutschland (IFS-D) kurze Impulsvorträge.
Dabei ging es um die Vorstellung, was genau überhaupt die Kindergartenidee nach Friedrich Fröbel ist und wie die ursprünglichen Methoden und Ansätze seiner Lehre heute Anwendung finden. Zurückgeblickt wurde auch auf die feierliche Eintragung der „Kindergartenidee nach Friedrich Fröbel“ in das Thüringer Landesverzeichnis des Immateriellen Kulturerbes nach dem UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes im Juni vergangenen Jahres in Erfurt sowie auf den gemeinsam erarbeiteten Antrag zur Eintragung in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes. Zudem wurde in den Impulsvorträgen erörtert, welche Aufgaben auf die in Thüringen benannten Kulturerbeträger warten, welche Projekte gemeinsam in Angriff genommen werden können und wie sich die im Jahr 2015 begonnene Kooperation fortsetzen lässt.
Im zweiten Teil der Dialogveranstaltung wurden in einem großen Sitzkreis offene Fragen, Anregungen und Meinungen besprochen und diskutiert. Für den pfv als Veranstalter, die IFS-D und den Fröbel-Kreis Bad Blankenburg war es eine besondere Freude, die Dialogveranstaltung an historischer Stelle im Fröbelsaal unter dem freundlichen Blick einer Büste von Friedrich Wilhelm August Fröbel zu gestalten.
Zum Thema der pfv-Expertise Rethinking frühkindliche „Erziehung, Bildung und Betreuung“ hatte der pfv zum digitalen Fachgespräch geladen. Für die Autor*innen des fachwissenschaftlichen Teils von ITES nahmen Prof. Dr. Ines Kaul und Prof. Dr. Peter Cloose teil. Eine mögliche Neufassung des Bildungsbegriffs wurde angeregt diskutiert. Präsentation pfv Präsentation ITES
BOOK LAUNCH
pfv-Expertise: Rethinking frühkindliche Erziehung, Bildung und Betreuung
Für Freitag, 10.11.2023, hatte der pfv zur digitalen Buchvorstellung eingeladen
Im Book Launch wurde der Bogen geschlagen von den Fragen, die Anlass gaben für die Expertise, über die fachlichen Bezüge und Argumentationen der Autor:innen im fachwissenschftlichen Teil hin zum Formulierungsvorschlag für einen erweiterten Bildungsbegriff im § 22 Abs. 3 SGB VIII .
Der Umgang mit dem Bildungsbegriff – eingebunden in die Trias „Erziehung, Bildung und Betreuung“ – und die Stärken und Schwächen dieser Trias bildeten den Kern der Diskussion.
Aus dem Kommentar von Prof. Anke König:
„Die Reduktion von Bildung auf einseitige Diskurse ist das Problem – wie die fachwissenschafltiche Expertise herausarbeitet. Wenn Bildung in Schule nur an Unterricht gekoppelt oder Kita nur mit Alltag verbunden wird, dann ergibt sich Einseitigkeit, dann wird in der Diskussion um Kindertageseinrichtungen die Trias eingeebnet: Bildung verschwimmt mit Betreuung.
Dieser Einebnung der Trias kann durch eine stärkere Konturierung von Bildung im SGB VIII – das als Orientierungsinstrument zur Ausgestaltung der Kindertageseinrichtungen in den Ländern gilt – besser geregelt werden. Denn Bildung ist hier bisher nicht hinreichend konturiert, wie die Rechtsexpertise zeigt.
Damit werden nicht nur die Erkenntnisse der letzten Jahre in der Disziplin Pädagogik der frühen Kindheit – nämlich frühkindliche Bildung auszuformulieren – würdig überführt, sondern Sorge getragen, dass diese Erkenntnisse in Krisenzeiten nicht zum Spielball der Politik werden. Damit erst erhebt sich der Sektor – deutlich sichtbar – als erweiterter und spezifizierter Bildungsbereich gegenüber der Schule.
Ich schließe mit einem Zitat von Simone Weil: Die Wirklichkeit des Lebens besteht nicht aus Gefühl, sondern aus Aktivität.“
Aus dem Inhalt Die Expertise beleuchtet kritisch die Trias „Erziehung, Bildung und Betreuung“. Denn der Begriff der „Notbetreuung“ während der Corona-Pandemie offenbart, wie schnell Kindertageseinrichtungen und schulischer Ganztag auf historisch überholte Pfade ihrer Entwicklung zurückgeführt und ihre pädagogischen Aufgaben in den Hintergrund rücken.
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